Barbara Klemm

(* 1939 Münster/Westfalen)

Barbara Klemm ist das fotografische Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang hat die deutsche Fotografin nahezu alle wichtigen Ereignisse der deutschen Geschichte in ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Aufnahmen festgehalten und dabei zahlreiche ikonische Bilder geschaffen. Ihre Aufnahmen zeigen Ereignisse von historischem Wert: Schlüsselbilder, die Wendepunkte und Epochen vergegenwärtigen.
Von 1970 bis 2005 war Klemm Redaktionsfotografin der FAZ. Mit Aufnahmen zur Studentenbewegung begann ihre Karriere bei der überregionalen Zeitung. Ihre Fotos gehen jedoch von Beginn an weit über die kurzlebige, das bloße Tagesgeschehen illustrierende „gewöhnliche“ Pressefotografie hinaus. Mit ihrer Kamera zeigt Klemm die Mächtigen wie die Machtlosen und blickt hinter die Masken der politischen Inszenierungen. Dabei sind ihr sowohl Momentaufnahmen aus dem Alltag als auch charaktervolle Politikerporträts gelungen. Die Schwerpunkte der Fotografin liegen dabei auf Motiven aus der Politik und des Feuilletons, ihre durchweg schwarz-weiß fotografierten Bilder decken ein weites Spektrum der Pressefotografie ab.
Ihre Bilder erschienen in zahlreichen Büchern, Magazinen und Wochenzeitungen. Die drei großen Themen Barbara Klemms waren Deutschland, die Welt und die Kunst. Sie fotografierte Landschaften, zeitgeschichtlich relevante Ereignisse, schuf Reisereportagen und Porträts von Künstlerpersönlichkeiten.
Für ihr fotografisches Werk erhielt Barbara Klemm Preise und Auszeichnungen, darunter 1989 den Dr.-Erich-Salomon-Preis und die Hugo-Erfurth-Auszeichnung, 2000 den Hessischen Kulturpreis, 2010 den Max-Beckmann-Preis und zuletzt 2021 den Internationalen Folkwang-Preis sowie den Fritz-Schwegler-Preis für ihr künstlerisches Gesamtwerk. Auch nach ihrer Pensionierung im Jahr 2005 hat Barbara Klemm stets ihre Kamera in der Handtasche – immer bereit für einen besonderen Moment, den sie noch einmal fotografisch festhalten muss.

Barbara Klemm lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.

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