Die Arbeit entstand im Zusammenhang mit der Ausschreibung des BISS-Foto-Award 2023 im Frühjahr 2023 in München und wurde von der Jury mit dem Sonderpreis für Teilnehmer unter 25 Jahren ausgezeichnet.
In seinem Konzept zu Award beschreibt der Künstler seine Arbeit wie folgt:
„Seit ich 16 Jahre alt bin fotografiere ich in meiner Heimatstadt München obdachlose Menschen, drogensüchtige Menschen: Menschen in sozialen Missständen die in München wie auch sonst überall auf dieser Welt stark zu kämpfen haben. Rund um Hauptbahnhof, Sendlinger Tor, Nussbaumpark tue ich das. Wichtig beim Fotografieren ist mir, dies aus nächster Nähe, unmittelbar am Geschehen teilhabend auszuüben. Egal ob Portrait oder Schnappschuss. Man erkennt so mehr, dass eine wirkliche Auseinandersetzung, eine physische Nähe zwischen den abgebildeten Menschen und dem Fotografen stattgefunden hat. Mit einem Tele-Objektiv aus der Ferne würde das nicht sehr gut funktionieren und man würde irgendwie zum Spion oder Dieb werden. Die Direktheit, die Nähe, die Auseinandersetzung in Form von Gesprächen und Teilnahme, darum geht es mir!
Viel weniger bedeutend ist der bloße Akt des Fotografierens. Die Fotos, die aus den Interaktionen entstehen, sind eher ein Nebenprodukt, ein Überbleibsel eines sozialen Projektes, eines sozialen Interesses. Ich treffe mich mit den Menschen, beobachte und höre zu, frage nicht um ein Foto, sondern, ob ich fotografieren darf, wodurch die Fotos, so denke ich, authentischer werden. Auch in sehr intimen Situationen erhielt ich so das Einverständnis und die Erlaubnis zum Fotografieren. Schön ist es, festzustellen, dass mir die Menschen vertrauen. Die fertigen, entwickelten Fotografien zeige ich dann auch den abgebildeten Menschen. Das ist mir sehr wichtig, nicht nur um ihnen einen Einblick in meine fotografische Arbeit zu ermöglichen, sondern auch, um ihnen mein Interesse an ihnen zu offenbaren.“