Als Rainer Viertlböck nach mehreren Jahren internationaler Arbeit als vielfach ausgezeichneter Photograph in seine Heimatstadt München zurückkam, sah er sie mit neuen Augen. Seit 2009 arbeitet er an seiner ungewöhnlichen München-Serie, die neben den Wahrzeichen Münchens auch Luftaufnahmen von ganzen Stadtteilen, Plätzen, Straßenzügen und historischen und modernen Einzelbauten enthält. Publiziert wurden die ungewöhnlichen und neuen Perspektiven Münchens 2015 unter dem Titel „Der neue Blick auf München“. Zu der Werkgruppe gehört auch das „Münchner Kind und Ludwigstraße“ aus dem Jahr 2014, das einen ungewöhnlichen Blick von den Höhen des Münchner Rathauses über die Ludwigstraße in den Norden der Stadt München bietet.
Bei seiner Arbeit bediente sich Viertlböck allerlei technischer Hilfsmittel. Er stellte den Fotoapparat auf ein hohes Stativ oder auf Hebebühnen oder setzt sich auch schon mal in einen Hubschrauber. So erlebt man die Stadt aus völlig neuen Perspektiven. Der Blickwinkel, das Licht und das Wetter, die Auswahl der Kamera und der Utensilien - alles muss stimmen, damit das „Münchner Kindl“ so abgelichtet werden kann. Im Wechsel der Perspektive erscheint Vertrautes in einem anderen Licht und ist Neues zu entdecken. Das Ziel des Fotografen ist es dabei, die Stadt München generell und die bekannten Postkartenmotive im Besonderen fotografisch neu zu erzählen. Rainer Viertlböck selbst sagt dazu: „Schon seit ich anfing zu fotografieren hatte ich dieses Münchenthema im Kopf - doch da es bereits jede Menge tolles Material gibt, habe ich immer gestoppt. Aber jetzt sehe ich, wie ich dort etwas hinzufügen kann, was es noch nicht gibt: Das Handwerk, das ich mit der Architekturfotografie gelernt habe, setze ich jetzt hier ein.“