Pietro Donzelli

(* 1915 in Monte-Carlo; † 1998 in Mailand)

Als Soldat hatte Pietro Donzelli (Monte Carlo 1915 / ab 1918–1998 Mailand) mit Ende Zwanzig den Zweiten Weltkrieg miterlebt und sein Heimatland Italien - ausgehend vom Süden über Neapel bis zur Poebene im Norden - durchzogen. Er lernte die großen Landschaften Italiens kennen und lieben und zugleich erschütterten ihn die Erlebnisse des Krieges und der damit verbundene Verlust menschlicher Werte. Diese Erfahrungen waren prägend für sein Engagement im Bereich der Fotografie, für seine inhaltliche und formale Ausrichtung.
Unmittelbar nach Kriegsende beginnt er - neben seinem Broterwerb als Archivar - zu fotografieren und sich im Bereich der Fotografie zu engagieren, nicht nur als Fotograf, sehr früh auch als international agierender Kurator und Kritiker. Als begeisterter Cineast beeindruckt ihn die Bildsprache des französischen und neorealistischen Films. Wesentliche Erfahrungen für seine ästhetische Ausrichtung sammelte er zudem an einem in Mailand ansässigen Filmset.

Auch wenn sich Donzellis Fotografien durch hohes kompositorisches Können auszeichnen, ist für ihn eine vorherrschend an technischen Fragen und ausschließlich an einer schönen Form orientierten Ästhetik vor dem Hintergrund seiner Kriegserfahrungen unmöglich. Er ist auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen, nach einer dem Menschen und den menschlichen Werten verpflichteten Ästhetik. Donzelli wird zum Initiator und Mitbegründer einer innovativen, international agierenden Vereinigung von Fotografen in Mailand, der L'Unione Fotografica.
Arbeiten des Künstlers befinden sich u. a. in den Sammlungen der Deutschen Börse, Frankfurt, der DZ Bank, Frankfurt, KFW Frankfurt, des Deutschen Bundestages, Berlin, der Sammlung Farnesina, Rom, der Fondazione Mast, Bologna und des Städelmusums, Frankfurt.

www.pietrodonzelli.com