John Vink

(*1948 Ixelles / Elsene in der Region Brüssel / Belgien)

Der belgische Fotograf John Vink studierte 1968 in Brüssel Fotografie an der École de la Cambre (Hochschule für Kunst und Architektur). 1971 begann Vink als freier Fotojournalist zu arbeiten. Er beschäftigte sich vor allem mit sozialen Projekten in Entwicklungsländern. Seit Mitte der 1980er Jahre widmet er sich hauptsächlich fotografischen Langzeitprojekten.
In den Jahren 1982 bis 1984 fand Vink in Italien seine Motive. Danach trat er 1986 der Agence Vu’ in Paris bei. Für das Projekt Wasser für Sahel – eine umfangreiche Reportage um die Mühen der Bewohner der trockenen Sahelzone um die Wasserwirtschaft – fotografierte und filmte Vink zwei Jahre lang in Niger, Mali, Burkina Faso und dem Senegal. Für diese Dokumentation wurde er 1986 mit dem W.-Eugene-Smith-Preis für Humanistische Fotografie ausgezeichnet.
Zwischen 1987 und 1993 verfasste er ein umfassendes Werk über Flüchtlinge auf der ganzen Welt; das Buch „Réfugiés“ wurde 1994 veröffentlicht und beschäftigt sich vornehmlich mit der Situation von Flüchtlingen. Dazu fotografierte Vink die Lager der Flüchtlinge in Indien, Mexiko, Thailand, Pakistan, Ungarn, im Irak, in Malawi, Bangladesch, der Türkei, Kroatien, Sudan , Honduras und Angola.

Von 1993 bis 2000 arbeitete er an dem Projekt „Peuples d'en Haut“, welches das Leben und die traditionellen Kulturen in den abgelegenen Bergregionen von Guatemala, Laos und dem georgischen Kaukasus-Region beschreibt.
Von 1989 an reiste er immer wieder nach Kambodscha. Im Jahr 2000 nahm er dort seinen ständigen Wohnsitz. Er dokumentierte die Roten Khmer; zeigte Versuche, Bildung für alle zu erreichen und machte die Problematik von Landbewohnern ohne Landbesitz mit seinen Fotodokumentationen deutlich.
Zu seinen späteren Projekten gehört u. a. eine atmosphärische Studie über die drei ehemals französischen Kolonien Indochinas, die heute in angespannten Frieden koexistieren, sowie „Lands of Noah“, eine Chronik über die Bergvölker in Guatemala, Laos, Ladakh, in der er aufzeigt, wie sehr die ausgeprägte kulturelle Identität in den dortigen schwierigen Lebensbedingungen wurzelt.

1997 wurde er als Vollmitglied in die Fotoagentur Magnum aufgenommen, trat jedoch später zurück und verließ die Agentur im Juni 2017. Seit 1973 werden John Vinks Arbeiten weltweit in zahlreichen Magazinen publiziert, darunter in Libération, Le Monde, Time, Fortune, The New York Times Magazin und The Independent. Vink bevorzugt sozialdokumentarische Aufnahmen in Schwarzweiß.

Seit August 2016 fotografiert Vink für die Agentur MAPS und lebt und arbeitet in Brüssel.

www.johnvink.photoshelter.com