Roland Fischers »Fassaden« sind spektakuläre fotografische Bilder: eine visuelle Grammatik architektonischer Strukturen, ein Alphabet abstrakter Formen voll kunsthistorischer Referenzen. Seit den 1990er Jahren fotografiert der Künstler die Oberflächen von Gebäuden, von Banken, Unternehmen und Museen, in den Metropolen der Welt wie Peking, Tokyo, Shanghai, New York, Hongkong, Melbourne, Osaka, Boston, Brasilia, Los Angeles, Paris, Sao Paulo, Singapur, Dallas, Madrid, Washington, Mexico City, Chicago, Toronto, Chongqing oder Montreal. Das Ergebnis dieses Unternehmens ist eine außergewöhnliche Serie von etwa hundert Fassaden, ein Vokabularium der globalen Architektur, ein Inventar von Landmarks der Metropolen. Strukturen und Farben der urbanen zeitgenössischen Welt werden in Bilder transformiert, abstrakten Gemälden ähnlich. Es ist das Wechselspiel zwischen Realität und Imagination, zwischen "Abbild von Wirklichkeit" und gleichzeitig visuell-autonomer Bildwelt, dass diese "Porträts von Architektur " so ungemein faszinierend und vielschichtig werden lässt. Zugleich zeigt Fischer in seinen Fassaden jedoch auch, welch ungeahnte neue Möglichkeiten künstlerischen Ausdrucks sich auch heute noch aus dem Medium Fotografie schöpfen lassen.